
George Ault – Ein Leben in Stille
George Aults Amerika ist still. Es scheint einsam um ihn herum, in allen Bildern, selbst jenen, die…
Beitrag von Kurt Tutschek• 16. April 2022• 19:07• Bildende Kunst
George Aults Amerika ist still.
Es scheint einsam um ihn herum, in allen Bildern, selbst jenen, die Stadtansichten New Yorks zeigen.
Oft ist es Nacht, und die leicht abstrahierten, wie Plakate wirkenden Gemälde, verströmen Ruhe, tauchen die Landschaft in poetische Dunkelheit.
Der 1891 in Cleveland geborene Ault lebte lange Jahre in New York City, verbrachte aber die letzten 11 Jahre seines Lebens im kleinen Städtchen Woodstock im Bundesstaat New York. Am 30. Dezember wurde George Ault tot im Sawkill Brook gefunden, fünf Tage nachdem er eine einsame Winterwanderung in stürmischem Winterwetter unternommen hatte. Der Gerichtsmediziner vermerkte Suizid – Tod durch Ertrinken – als Todesursache. Auch George Aults drei Brüder waren in den 1920ern freiwillig aus dem Leben geschieden.
Ault hatte zeitlebens immer Probleme seine Gemälde gewinnbringend zu verkaufen, war vor allem in seiner letzten Lebensphase in Woodstock auf die Unterstützung durch seine zweite Frau Louise Jonas angewiesen.
Die Kreuzung in Woodstock, an der George Ault viele Tage an seiner Staffelei verbrachte um die Schuppen, Gebäude, Straßen und Telefondrähte in seinen Gemälden festzuhalten, existiert auch heute noch.
Per Google Streetview kann man problemlos eine kleine Reise in die abgeschiedene Welt des Künstlers unternehmen. Auch das markante weiß gestrichene Holzhaus mit den beiden sechsteiligen Fenstern im ersten Stock, das in den ersten drei Bildern zu sehen ist, und das George fasziniert haben muss, hat die Jahrzehnte (mit kleinen Veränderungen) überdauert.